Wie Sie skandinavische Sprachen effektiver lernen können

Interkomprehension oder wie Sie skandinavische Sprachen effektiver lernen können

Was wir hier unter Interkomprehension vorstellen, ist eigentlich ein uralter Hut: etwas, was wir alle intuitiv tun, wenn wir mit Neuem konfrontiert sind. Wir greifen auf das, was wir bereits können, zurück. So werden die meisten deutschsprechenden Menschen keine Schwierigkeiten haben, den Sinn dieses finnischen Satzes zu erfassen:

Televisiosta tulee romanttinen komedia ja dokumentti elefanteista.

Seltsamerweise wurde diese natürliche Vorangehensweise im Fremdsprachenunterricht kaum eingesetzt. Im Gegenteil: typischerweise beginnt ein Sprachkurs damit, was anders ist – selbst dann, wenn die Lernenden aufgrund ihrer sonstigen Sprachkenntnisse komplexe Zeitungstexte erfassen könnten. Denn es gilt nach wie vor, alle vier Sprachkompetenzen (Lesen, Hörverstehen, Schreiben und Sprechen) parallel zu lernen, obwohl die erstgenannten in aller Regel wesentlich schneller erworben werden. Ganz besonders ist das der Fall bei nah verwandten Sprachen: ein allzu starres Schema hindert nicht nur den Lernfortschritt, sondern vergeudet auch Ressourcen. Indem man sich darauf konzentriert, was man nicht kann, übersieht man, was man eigentlich alles schon kann.

Interkomprehension ist ein Ansatz, bei dem man sich die vorhanden sprachlichen Ressourcen der Lernenden zu Nutze macht. Interkomprehensionkurse finden vor allem in zwei Ausformungen statt: zum einen gibt es gebündelte Kurse, in denen man statt einer Sprache gleich mehrere verwandte Sprachen lernt, wie das EuroCom Rom-Projekt, in dem gleich fünf romanische Sprachen unterrichtet werden. Das vorrangige Ziel ist, alle Sprachen umfangreich zu verstehen. Dieser Ansatz wurde u.a. an der Europäischen Kommission eingesetzt, als der Übersetzungsbedarf nach der großen Erweiterungswelle im Jahr 2004 deutlich anstieg. Zum anderen gibt es für eine Lernergruppe maßgeschneiderte Kurse, bei denen die sprachlichen Vorkenntnisse aktiviert werden, um die Kommunikationsfähigkeit in einer nah verwandten Sprache zu erlangen. Kurse dieser Art werden z.B. bei der skandinavischen Fluglinie SAS eingesetzt, um die interne Verständigung beim Personal stammt, zu fördern.

Diesen Ansatz, bei dem die Lernerfolge sehr schnell zu sehen sind, will jetzt auch ScanLang einsetzen. Als erster Sprachdienstleister in Österreich bieten wir ab Jänner 2016 einen Norwegischkurs speziell für Menschen mit Kenntnissen in einer anderen skandinavischen Sprache an. Geboten werden selbstverständlich die üblichen hohen Standards wie bei normalen ScanLang-Sprachkursen: eine muttersprachliche, ausgebildete Trainerin, Unterricht in Kleingruppen und Eingehen auf die Wünsche der Lernenden.